Prinz-Karl-Viertel

Das Areal der ehemaligen Prinz-Karl-Kaserne liegt zentral zwischen Stadtmitte und Universität. Nachdem das Gelände nicht mehr militärisch genutzt wurde, sollte es einer neuen Nutzung zugeführt werden. Mittlerweile ist dies weit fortgeschritten. Die Umwandlung der ehemaligen Prinz-Karl-Kaserne zum innovativen Prinz-Karl-Viertel gilt als gelungenes Beispiel einer städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme.

Das Prinz-Karl-Viertel verfolgt ein innovatives Konzept für ein Stadtviertel mit Geschichte. Mit einer gelungenen Mischung aus Wohnen und Arbeiten, Freizeit und Erholung und dem Angebot einer funktionierenden Zukunftsstruktur stellt sich das Viertel bereits heute den Anforderungen von morgen.

Im Prinz-Karl-Viertel wurden viele ungewöhnliche Wege gegangen, um bestmögliche städtebauliche Lösungen für die zukünftige Nutzung zu finden. Das Viertel war Teil der Offensive Zukunft Bayern und im Jahr 2000 Außenprojekt der EXPO-Weltausstellung. Der Bebauungsplan Nr. 874 „Prinz-Karl-Viertel” gewährt ein Höchstmaß an Flexibilität und wird durch Qualitätsbausteine konkretisiert. Außerdem wurden Wettbewerbe durchgeführt und Plangutachten in Auftrag gegeben, um optimale Konzepte zu erarbeiten.

Aktuelle Entwicklungen

Neben dem Prinz-Karl-Palais ist das ehemalige Kreiswehrersatzamt an der Von-der-Tann-Straße die zweite städtebauliche Dominante im Prinz-Karl-Viertel. Für die viele Jahre leerstehende Liegenschaft wurden in einem offenen und transparenten Investorenauswahlverfahren qualitätsvolle Planungsvorschläge gesucht.

Aufgabenstellung war es, den denkmalgeschützten Backsteinbau zu sanieren, ihn einer gemischten Nutzung zuzuführen und den fehlenden, im Krieg zerstörten Gebäudeflügel mit einen Anbau zu ergänzen. Der im Osten an das Bestandsgebäude anschließende Neubau soll eine zeitgemäße Gestaltung aufweisen, hinsichtlich Kubatur und Dachform jedoch den verlorenen Gebäudeteil wiederherstellen. Im Gebäudekomplex mitsamt Erweiterungsbau entstehen derzeit attraktive Wohnungen, Büros, Arztpraxen, Gastronomie und Geschäfte. Auf dem südlich angrenzenden Grundstück soll eine reine Wohnbebauung verwirklicht werden.

Das Augsburger Architekturbüro Rehberger ist mit dem Königsbrunner Bauunternehmen M. Dumberger als Bietergemeinschaft aus dem anonym durchgeführten Verfahren mit dem ersten Rang hervorgegangen. Deren Konzept berücksichtigt auch die Absicht, dass das sanierte Gebäude als städtebauliches Bindeglied zum Bismarckviertel fungieren soll. Die Bauarbeiten sind inzwischen nahezu abgeschlossen.

Im Osten des Prinz-Karl-Viertels wird es in naher Zukunft weitere Veränderungen geben. Nach Aufgabe der Justizvollzugsanstalt an der Hochfeldstraße kann der denkmalgeschützte Blankziegelbau mitsamt einiger angrenzenden Flächen einer neuen Nutzung zugeführt werden. Es gibt Planungen, hier einen dritten Campus der Hochschule Augsburg anzusiedeln. Hierfür muss allerdings der bestehende Bebauungsplan geändert werden, um Baurecht zu schaffen. Um die städtebauliche Qualität und eine bestmögliche Einbindung des künftigen Campusgeländes in das Quartier zu sichern, wird derzeit als Grundlage für die Bauleitplanung ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt.

Um das letzte noch freie Baufeld im Süden des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes bebauen zu können, musste das eine große Fläche beanspruchende Regimentsdenkmal versetzt werden. Das Denkmal steht seit Ende 2018 im Westfriedhof.