Neugestaltung Fußgängerzone

Umsetzung

Durch ein durchgängiges Gestaltungs- und Materialkonzept sollte die Fußgängerzone eine neue Prägnanz erhalten und die Aufenthaltsqualität gesteigert werden. Die Einheitlichkeit und Durchgängigkeit der Bodenbeläge vom neuen Königsplatz in die Annastraße und die Philippine-Welser-Straße zeichnen die Neugestaltung aus.

Die Oberfläche wird in gesägtem und aufgerautem, in Reihen verlegtem Granitpflaster mit einer Breite von 25 cm und freien Längen zwischen 30 cm und 50 cm hergestellt, die Entwässerungsrinnen aus Granitformsteinen desselben Materials. Der gewählte Granit entspricht dem Material, das auch auf dem neugestalteten Königsplatz verlegt wurde, so dass hier kein Bruch in der Oberflächengestaltung auftritt, sondern die Innenstadt eine homogene Einheit bildet.

Die Anschlüsse an die Gebäude wurden durch einen Ausgleichsstreifen aus Kleinsteinpflaster gleichen Materials geschaffen. Um die Eingänge wichtiger öffentlicher Gebäude oder die Zugänge zum Stadtmarkt bzw. den angrenzenden Passagen hervorzuheben, wurde der Ausgleichsstreifen in diesen Bereichen ausgespart.

Im Bereich der Plätze und Aufweitungen des Straßenraumes, wie z.B. am Martin-Luther-Platz, Fuggerplatz und in der Annastraße, sind ruhigere Aufenthaltszonen entstanden. Diese zeichnen sich als Felder mit größeren Pflasterplatten aus dem gleichen Belagsmaterial und Bodenleuchten ab. Durch die Fortführung der einheitlichen Materialverwendung in den Passagen und Quergassen wurden die Anbindungen zum Stadtmarkt, zum Ernst-Reuter-Platz, zum Annahof bis hin zur Fuggerstraße gestärkt.

Die Pflasterrinnen dienen der Entwässerung der Oberflächen und leiten die Besucher auf ihrem Weg durch die Fußgängerzone. Im Bereich von Kreuzungspunkten sind diese unterbrochen und reagieren damit auf wichtige Durchgänge und Anbindungen.

Der Goldschmiedebrunnen am Martin-Luther-Platz wurde wieder an seinen historischen Standort auf der Platzseite zur Annastraße, vor der Kirche St. Anna, versetzt und von allen Richtungen her wieder erlebbar gemacht.

Punktuelle Baumpflanzungen, wie am Martin-Luther-Platz und an der Aufweitung der Annastraße, schaffen zusätzlich Atmosphäre und Aufenthaltsqualität.

Planungsschritte

Im Februar 2011 wurde mit allen Preisträgern des europaweit offenen Ideen- und Realisierungswettbewerbs ein VOF-Verfahren zur weiteren Beauftragung durchgeführt. Als Ergebnis dieses Verfahrens hat der Stadtrat entschieden, das Büro g2-Landschaftsarchitekten in Arbeitsgemeinschaft mit Brenner Ingenieure mit den weiteren Planungen zu beauftragen.

Nach ihrer Neugestaltung ist die Fußgängerzone zu einem ruhigen, großzügigen Raum mit einheitlichem Gestaltungskonzept geworden. Durch die Homogenität der Beläge, ein durchgehendes Möblierungskonzept und mehr Sitzmöglichkeiten wird eine nachhaltige Steigerung der Aufenthaltsqualität erreicht.

Bestimmend für den Gesamteindruck ist eine schlichte und konsequente Materialwahl der Bodenbeläge und der Gestaltung. Um sich vom zukünftigen Zustand einen ersten Eindruck zu verschaffen, wurde im Jahr 2011 auf dem städtischen Bauhof eine Musterfläche aus heimischem Granitpflaster verlegt. Hier konnten sich die Mitglieder des Bauausschusses und Vertreter des Einzelhandels ein Bild vom neuen Bodenbelag machen.

Der Stadtrat hat auf der Grundlage der abgeschlossenen Entwurfsplanung in seiner Sitzung am 28. Juli 2011 den Projektbeschluss für die Neugestaltung der Fußgängerzone gefasst.

Die Baumaßnahmen begannen im März 2012 und wurden im Herbst 2014 abgeschlossen.