Stadt schränkt vorübergehend einige Dienstleistungen ein

10.09.2021 08:01 | Freizeit Kultur Umwelt & Soziales Bildung & Wirtschaft Bürgerservice & Rathaus Alle

Die Stadt Augsburg schränkt ab Montag, 13. September, vorübergehend einige Dienstleistungen ein. Grund dafür ist der erhöhte Personalbedarf, der im Gesundheitsamt zur Pandemie-Bewältigung zwingend erforderlich ist. Betroffen sind unter anderem die Stadtbücherei, das Wohnbüro, die Bauverwaltung, das Grünamt und das Bürgeramt. Das Hallenbad Göggingen ist vorerst nur für Schulen und Vereine geöffnet.

Stadtteilbücherei Lechhausen. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Auch die Stadtteilbücherei Lechhausen ist von den Einschränkungen betroffen; sie ist vorübergehend nur noch dienstags und freitags geöffnet. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Rund 140 städtische Personalkräfte werden etwa bei der Erfassung von Indexfällen, bei der Kontaktpersonennachverfolgung, an der Corona-Hotline oder im Bereich der Corona-Einreise-Verordnung unabdingbar gebraucht. Weitere rund 30 städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen perspektivisch zur Verfügung, um bei steigenden Inzidenzen die Gesundheitsverwaltung ebenfalls zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund kommt es in der Stadtverwaltung vorübergehend zu Einschränkungen in einigen Bereichen.

Stadtbücherei und Stadtteilbüchereien

Eingeschränkter Betrieb herrscht ab Montag, 13. September, in der Zentrale der Stadtbücherei am Ernst-Reuter-Platz. Sie ist von Montag bis Freitag nur zwischen 11 und 17 Uhr geöffnet. Vor Corona galt eine tägliche Öffnungszeit in der Woche von 10 bis 19 Uhr. Am Samstag muss die Öffnungszeit um eine Stunde reduziert werden, die Bücherei ist dann von 11 bis 15 Uhr geöffnet.

Die Stadtteilbücherei in Göggingen schließt bis auf Weiteres. Die Bücherei in Lechhausen ist statt bisher an fünf Wochentagen nur noch dienstags und freitags geöffnet. 

Auch die Stadtteilbücherei Kriegshaber schränkt ihre Öffnungszeiten ein. Grund für diese Einschränkungen sind die Anforderungen zur Überwachung der für Büchereien geltenden 3G-Regeln. Geöffnet ist die Stadtteilbücherei ab sofort dienstags von 12 bis 15 Uhr, mittwochs von 10 bis 15 Uhr und donnerstags von 13 bis 17:30 Uhr. Freitags ist geschlossen. Bis 17. September ist die Stadtteilbücherei Kriegshaber zudem täglich zwischen 12:30 Uhr und 13:15 Uhr geschlossen.

Der Bücherbus fährt nach Fahrplan. Er fährt die Donnerstags-Tour mit den Haltestellen Hochfeld, Göggingen (Neubaugebiet) und Univiertel alle 14 Tage an. 

Auswirkungen im Sozialbereich

Wie das Sozialreferat mitteilt, ist die telefonische Erreichbarkeit in einigen Dienststellen eingeschränkt. Dies gilt für das Amt für Soziale Leistungen (ASL), das Amt für Kinder, Jugend und Familie, das Amt für Wohnbauförderung und Wohnen sowie die Geschäftsstelle des Seniorenbeirates und das Sozialreferat selbst. Für Beratungs- und Vorsprachetermine ist eine telefonische Vereinbarung vorab erforderlich. Alle Dienstleistungen können erbracht werden – es kann zu geringfügigen Verzögerungen kommen. Die Beantwortung von Anfragen, Briefen und E-Mails kann etwas länger dauern als bisher. Nicht besetzt ist derzeit das „Wohnbüro“ im Amt für Wohnbauförderung und Wohnen (Mittlerer Lech 5). Auch die aufsuchende Mietschuldenberatung (Amt für Soziale Leistungen) kann nicht durchgeführt werden. Soweit dringender Beratungsbedarf besteht, wird um eine telefonische Kontaktaufnahme mit dem ASL gebeten.

Kein öffentlicher Badebetrieb im Hallenbad Göggingen

Die Hallenbadsaison startet am kommenden Montag, 13. September mit der Öffnung des Alten Stadtbads und des Spickelbads. Eine Woche später folgt das Hallenbad Haunstetten. Das Hallenbad Göggingen muss für den öffentlichen Badebetrieb bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Die Einrichtung öffnet am Dienstag, 14. September, zunächst nur für den Schul- und Vereinssport. Weil jeweils eigenes Aufsichtspersonal eingesetzt wird, können die Belegungszeiten für den Vereins- und Schulsport ausgeweitet und zusätzlich benötigte Kapazitäten gewonnen werden.

Verzögerungen bei Bebauungsplanverfahren

Auch aus dem Bereich des Bauwesens sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an das Gesundheitsamt abgeordnet. Aufgrund der generell hohen Arbeitsbelastung etwa im Stadtplanungsamt können Projekte und Aufgaben dieser Personalkräfte nur teilweise von deren Vertretungen übernommen werden. Daher kommt es bei etlichen Projekten zu zeitlichen Verzögerungen. Dies betrifft zum Beispiel eine Reihe von Bebauungsplanverfahren für zirka 300 Wohneinheiten und Projekte der Stadtsanierung. In Folge bereits früher erfolgter personeller Abordnungen bleibt es im Tiefbauamt bei längeren Bearbeitungszeiten für Anträge auf Baustellengenehmigungen, Erteilung verkehrsrechtlicher Anordnungen, Sondernutzungen und Ausnahmegenehmigungen. Daher wird dringend eine frühzeitige Antragstellung empfohlen.

Längere Bearbeitungszeiten im Umweltbereich

Auch im Umweltamt kommt es zu längeren Bearbeitungszeiten, wie etwa bei der Bearbeitung von Wasserrechtsverfahren und immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen. Im Bereich des Amtes für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen muss mit Verzögerungen bei der Beantwortung öffentlicher Anfragen gerechnet werden.

Einschränkungen im Bürgeramt

Auch im Bürgeramt – Bereich Sozialversicherung – ist aktuell nur eine eingeschränkte Erreichbarkeit gewährleistet. Hingegen sind derzeit alle Bürgerbüros in den Stadtteilen und An der Blauen Kappe regulär für Bürgerinnen und Bürger erreichbar, vorbehaltlich eines weiteren Anstiegs der Inzidenz.

Höchste Priorität für Gesundheitsschutz

Zur aktuellen Entwicklung sagt Ordnungs- und Personalreferent Frank Pintsch: „Der Gesundheitsschutz für die Bürgerinnen und Bürger in Augsburg hat nach wie vor höchste Priorität. Zur Erfüllung der vom Freistaat Bayern vorgeschriebenen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung mobilisieren wir alle notwendigen Kapazitäten und versuchen gleichzeitig Einschränkungen im städtischen Dienstleistungsangebot so gut wie möglich zu vermeiden.“

Wie der Personalreferent betont, gelingt dies nur dank sehr motivierter städtischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Allerdings sind moderate Einschränkungen im Leistungsangebot der Stadt angesichts steigender Inzidenzen jetzt unvermeidbar. Die Stadt Augsburg wird selbstverständlich alle kommunalen Pflichtleistungen, wie auch bereits während der gesamten Pandemie, für die Augsburger Bevölkerung zuverlässig anbieten. Verständlicherweise muss der Gesundheitsschutz jetzt wieder gestärkt werden. Auf solche Entwicklungen ist die Stadt vorbereitet“, so Frank Pintsch. (pm/rs)