Erster Lösch-Roboter auf Schienen fährt in Augsburg

12.11.2025 16:11 | Aktuelles Mobilität Bürgerservice & Rathaus

Augsburg ist mal wieder die Nummer eins: Der erste Lösch-Roboter auf Schienen sorgt künftig im Straßenbahntunnel unter dem Hauptbahnhof für Sicherheit. Der Prototyp wurde von der Berufsfeuerwehr, den Stadtwerken Augsburg (swa) und der österreichischen Firma Rosenbauer entwickelt. Jetzt gibt es Nachfragen von Feuerwehren aus aller Welt, unter anderem aus New York.

Ein Mann in Feuerwehr-Uniform hält eine Fernbedienung in der Hand. Hinter ihm steht ein kleines Gefährt auf Gleisen

Josef Wenisch von der Berufsfeuerwehr Augsburg steuert den RTE Robot. Foto: Thomas Hosemann/swa

Bei einem Unfall oder Brand fährt der „RTE Robot“ auf den Gleisen der Straßenbahn ferngesteuert in den Tunnel ein. Er kann schwere Geräte transportieren, erste Lagebilder liefern und sogar aktiv Brände bekämpfen.

Auf Schienen, im Gelände und im Wasser

Der Roboter ist mit mit Kameras und Wasserwerfern ausgestattet. So ermöglicht er Einsätze unter schwierigen Bedingungen, ohne die Einsatzkräfte unnötig zu gefährden. Auch außerhalb des Tunnels kommt er auf den Gleisen der swa zum Einsatz, wenn herkömmliche Fahrzeuge aufgrund der Schienenstränge nur schwer an den Einsatzort gelangen. Der Roboter kann auf Schienen eingesetzt werden, mit seinem Kettenantrieb aber auch in jedem anderen unwegsamen Gelände – und sogar unter Wasser.

Oberbürgermeisterin Eva Weber: Augsburg steht für Erfindungsreichtum

„Spätestens seit der Erfindung des Dieselmotors weiß man, dass Augsburg für Erfindungsreichtum und Innovation steht“, erklärt Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber bei der Vorstellung des Löschroboters. „Der Löschroboter steht für technische Weiterentwicklung, erhöhte Sicherheit, aber auch für unsere Wertschätzung gegenüber den Einsatzkräften, die täglich für unsere Stadt im Einsatz sind.“

swa-Sprecher Jürgen Fergg: Sicherheit steht an oberster Stelle

Der RTE Robot dient der Sicherheit in dem neuen, rund 600 Meter langen Straßenbahntunnel samt Haltestelle unter dem Augsburger Hauptbahnhof. „Sicherheit für die Fahrgäste, unser Fahrpersonal und alle Verkehrsteilnehmer steht für uns an oberster Stelle“, erklärt swa-Sprecher Jürgen Fergg. „Deshalb arbeiten die swa seit Jahrzehnten sehr eng mit der Berufsfeuerwehr zusammen, auch mit gemeinsamen Übungen etwa zum Eingleisen aus dem Gleis gesprungener Straßenbahnen.“ Für das Spezialfahrzeug sei die Bezeichnung „Roboter“ eigentlich falsch, weil es über eine Fernsteuerung bedient wird.

Brandrat Albert Kreutmayr: RTE Robot erhöht die Sicherheit der Einsatzkräfte

Albert Kreutmayr, Brandrat der Berufsfeuerwehr Augsburg, unterstreicht die Bedeutung des Projekts: „Mit dem RTE Robot erweitern wir unsere Möglichkeiten in der technischen Hilfeleistung und Gefahrenabwehr erheblich. Er erhöht die Sicherheit der Einsatzkräfte und macht Einsätze effizienter und schonender.“

Mobilitätsdrehscheibe Ende 2027 vollständig in Betrieb

Derzeit laufen die letzten Arbeiten unter dem Augsburger Hauptbahnhof: der Einbau von Elektroanlagen im Tunnel und an der Straßenbahnhaltestelle. Ende 2026 bis spätestens Mitte 2027 soll die Haltestelle in Betrieb gehen. Parallel beginnen im kommenden Jahr die Arbeiten für den sogenannten Lückenschluss, den Anschluss von der Tunnelausfahrt an das Bestandsgleis der Linie 6 im Westen. Wenn der Tunnel in Betrieb gegangen ist, können auch die letzten Gleisarbeiten in der Pferseer Straße und der Kreuzung zur Rosenaustraße dafür erfolgen. So geht voraussichtlich bis Ende 2027 die „Mobilitätsdrehscheibe Augsburg Hauptbahnhof“ vollständig in Betrieb. (pm/rs)