Christkindlesmarkt findet nicht statt

19.11.2021 12:49 | Freizeit Kultur Umwelt & Soziales Bildung & Wirtschaft Bürgerservice & Rathaus

Leider wird es auch in diesem Jahr keinen Christkindlesmarkt geben. Alle Weihnachtsmärkte in Bayern wurden durch die Staatsregierung abgesagt. OB Eva Weber: „Die Entscheidung tut mir vor allem für alle Marktkaufleute ungeheuer leid.“

   

Die jüngsten Beschlüsse des Bayerischen Kabinetts sind deutlich: Es wird keine Weihnachtsmärkte in Bayern geben. Damit ist auch der Augsburger Christkindlesmarkt, der am Montag eröffnet hätte, abgesagt. Für Oberbürgermeisterin Eva Weber ist die Entscheidung bei der herrschenden Infektionslage klar nachvollziehbar, wenn auch ausgesprochen bedauerlich: „Verantwortung zu übernehmen erfordert leider, auch harte Entscheidungen treffen zu müssen. Wir tragen diese zwar schweren Herzens, aber auch aus Solidarität mit allen, die sich im Gesundheitswesen gerade für uns alle aufreiben und seit Monaten jeden Tag und jede Nacht selbstlos an ihre Belastungsgrenzen gehen und mit allen Erkrankten und deren Angehörigen mit.  Die Entscheidung des Freistaats, die Weihnachtsmärkte auszusetzen, ist hart - nicht nur für die Menschen, die sich nach all der langen Zeit der Entsagung so sehr darauf gefreut haben und mit ihrer Impfung auch zur Bekämpfung der Pandemie beigetragen haben, sondern besonders für die betroffenen Marktkaufleute des Augsburger Christkindlesmarktes, die nach fast zwei Jahren so dringend auf diese Zeit angewiesen wären. Es stehen Existenzen auf dem Spiel. Wir haben bis zuletzt gehofft, dass eine solche Entscheidung nicht getroffen werden muss. Für diesen Fall wären wir mit unseren Hygienekonzepten vorbereitet gewesen. Nun ist es an Bund und Land, die existentiellen Härten auszugleichen und damit den Grundstein zu legen, dass hoffentlich nächstes Jahr nach Beendigung der Pandemie die Marktkaufleute rund um den Christbaum für alle uns die Adventszeit bereichern.“

Bis zuletzt am Konzept gearbeitet

Mit einem durchdachten Regel- und Hygienekonzept, weniger Buden und weiteren dezentralen Standplätzen in der Innenstadt hatte die Stadt die Durchführung des Christkindlesmarktes vorbereitet. Wirtschaftsreferent Dr. Wolfgang Hübschle: Die Stadt Augsburg hat bis zuletzt an Konzepten gearbeitet, damit der Christkindlesmarkt stattfinden kann, weil bei einer Absage des Christkindlesmarktes Verdrängungseffekte in geschlossene Räume befürchtet wurden. Auch schienen isolierte Verbote von Weihnachtsmärkten als Veranstaltungen unter freiem Himmel mit geringem Infektionsrisiko bei nur wenigen Einschränkungen in anderen gesellschaftlichen Bereichen mit höherem Infektionsrisiko zur Pandemiebekämpfung wenig geeignet. Die jetzt vom Freistaat vorgestellten Beschränkungen in zahlreichen Bereichen des öffentlichen Lebens zur Verringerung von Kontakten gehen über die isolierten Maßnahmen weit hinaus. Die Schließung von Bars, Clubs und Diskotheken, aber auch eine Sperrstunde ab 22 Uhr für die Gastronomie sind entscheidende Schritte in der Pandemiebekämpfung. Damit muss die Stadt Augsburg dann auch mit großem Bedauern den diesjährigen Christkindlesmarkt absagen.“

Solidarität mit Erkrankten und Klinikpersonal

Oberbürgermeisterin Eva Weber betont, dass die Absage des Christkindlesmarkts angesichts steigender Infektionszahlen auch ein Akt der Solidarität sei mit allen Erkrankten und deren Angehörigen und mit allen, die in den Kliniken um das Leben von Corona-Patienten kämpfen. „Wir verschließen nicht die Augen vor dieser dramatischen Lage, in der Impfen die einzige Möglichkeit ist, um das steigende Infektionsgeschehen einzudämmen. Ich bin sehr froh, dass die Impfquote in Augsburg wieder steigt und jetzt bei rund 70 Prozent liegt. Deshalb appelliere ich einmal mehr an alle noch ungeimpften, impffähigen Bürgerinnen und Bürger, sich unbedingt impfen zu lassen, um schnellstmöglich die Vierte Infektionswelle zu bewältigen.“

Mehr Kapazität für mehr freie Terminslots

Wie Bernhard Maurmeir, Impfkoordinator der Stadt und Leiter des Direktoriums 2, ausführt, hat das Impfzentrum der Stadt Augsburg die Kapazität in den zurückliegenden Tagen bereits von 2.250 Impfungen auf 7.500 Impfungen pro Woche hochgefahren. Ein weiterer Aufwuchs auf über 10.000 Impfungen ist in Planung. „Die Impfwilligen, die derzeit noch keinen Termin erhalten haben, werden gebeten, immer wieder die Terminsituation auf der städtischen Homepage zu beobachten, weil mit aufwachsender Kapazität immer wieder neue – auch zeitnahe – Terminslots freigeschaltet werden.“

Appell an Haus- und Betriebsärzte

Für Erst- und vor allem Zweitimpfungen werden besondere Terminslots freigehalten, um Impfreihen abschließen zu können und die Gesamtimpfquote in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Termine am Impfzentrum werden allerdings nur zwei Monate im Voraus vergeben, weil sonst erfahrungsgemäß zu viele Termine nicht mehr wahrgenommen werden. „Wer einen Termin am Impfzentrum erhalten hat aber bereits anderweitig schneller an eine Impfung gekommen ist, soll unbedingt seinen Termin am Impfzentrum stornieren, um anderen Personen die Möglichkeit zu geben, sich impfen zu lassen. Impfwillige können sich auch an ihren Haus- oder Betriebsarzt für eine Impfung wenden. Haus- und Betriebsärzte sind aufgerufen, wieder mehr Impfungen anzubieten. Insbesondere die Betriebsärzte können hier einen großen Beitrag leisten“, so Impfkoordinator Bernhard Maurmeir. (erz)