Gedenkraum im Rathaus. Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg

Gedenkraum im Rathaus

Videobeitrag des Nachkommennetzwerks der Jüdischen Gemeinde Augsburgs (DJCA) zum Holocaust-Gedenktag 2024

Die „Descendants of the Jewish Community of Augsburg“ sind die Angehörigen der ehemaligen Jüdischen Gemeinde Augsburg. Auf Einladung des Jüdischen Museums haben sich 2017 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Synagoge in der Halderstraße Nachfahren von Familien zusammengefunden, die durch Emigration den Terror des Naziregimes überlebt haben. Im Rahmen dieses erstmaligen Zusammentreffens haben sich die Nachfahren dann zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, das untereinander den Austausch pflegt und die erinnerungskulturellen Aktivitäten in Augsburg mit großer Aufmerksamkeit begleitet.

Zum Holocaust-Gedenktag 2024 senden Mitglieder der DJCA diese Video-Grußbotschaft.


Die Geschichte des Gedenkraums

Am Rande einer Gedenkveranstaltung zum 60. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1998 wurde der damalige Oberbürgermeister Dr. Peter Menacher von anwesenden Überlebenden der Shoah und der Israelitischen Kultusgemeinde auf die Notwendigkeit einer Gedenktafel für die ermordeten Augsburger Jüdinnen und Juden aufmerksam gemacht. Nach Beratungen im Ältestenrat beschloss der Kulturausschuss am 25. November 1999 die Anfertigung solcher Gedenktafeln.

Die Zusammenstellung der Opfernamen wurde von Gernot Römer, dem ehemaligen Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung und Autor zahlreicher Publikationen zur Geschichte der Juden in Schwaben, übernommen.

Im Jahr 2001 wurden Gedenktafeln mit den Namen jüdischer Opfer zunächst im Erdgeschoss des Rathauses aufgestellt. Nachdem die ehemals im Unteren Fletz untergebrachte Polizeiinspektion 1 aus dem Rathaus ausgezogen war, konnte ein eigener Gedenkraum eingerichtet werden. Dieser wurde der Öffentlichkeit am 9. November 2004 offiziell präsentiert.

Eine weitere Gedenktafel wurde im April 2012 im Rahmen einer Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Deportation Augsburger Jüdinnen und Juden nach Piaski angebracht.

Die gläsernen Gedenktafeln wurden vom Augsburger Künstler Klaus Goth gestaltet.